Die zu Grunde liegende Methodik orientiert sich an den Vorgaben der „AMEV-Empfehlung 178 Technisches Monitoring“ und der VDI Richtlinie 6041 „Facility-Management - Technisches Monitoring von Gebäuden und gebäudetechnischen Anlagen“.

Grundkonzept der Methodik ist die Beschreibung von Anlagenfunktionen mit Hilfe von Regeln in verschiedenen Betriebszuständen einer Anlage, einem sogenannten Zustandsgraph. Diese Modellierungsweise ermöglicht eine strukturierte Beschreibung durch die an den Zuständen orientiere Gruppierung der Spezifikationen.

Prinzipschema der Spezifikation in syna.x, synavision GmbH

Prinzipschema der Spezifikation in syna.x, synavision GmbH

Die einzelnen Betriebsregeln können auch komplexer sein als in der Abbildung “Prinzipschema” dargestellt. Dazu können in der Software zum Beispiel auch Zeitprogramme und Kennlinien spezifiziert werden, die in Betriebsregeln anschließend logisch-arithmetisch ausgewertet werden können.

Spezifikation einer Zulufttemperatur in syna.x.

Spezifikation einer Zulufttemperatur in syna.x.

Die Spezifikation deutet bereits einen weiteren Vorteil der Methodik an: Die einzelnen Betriebsregeln ermöglichen eine sehr transparente und lösungsorientierte Auswertung auf Basis von Betriebsdaten. Werden Betriebsdaten in äquidistanten Zeitschritten erfasst, können diese zu jedem erfassten Zeitpunkt gemeinsam ausgewertet werden. Die Auswertung der einzelnen Regeln kann wiederum für jeden Zeitpunkt auf den jeweils vorliegenden Betriebszustand aggregiert und diese Auswertungen anschließend über beliebige Zeiträume – z.B. einen Tage oder den gesamten Probebetrieb – als Betriebsgüte bewertet werden. Die „Betriebsgüte“ ist dabei der Anteil an Prüfzeitpunkten innerhalb eines Prüfzeitraums, an dem alle zu den einzelnen Zeitpunkten gültigen Regeln erfüllt wurden. Lag also in einem Prüfzeitraum von genau einer Woche mit viertelstündlichen Betriebswerten, also mit 672 Prüfzeitpunkten, an 557 Prüfzeitpunkten kein Fehler vor, so erreicht die Anlage für den Prüfzeitraum eine Betriebsgüte von 82,9%. An den übrigen 17,1% der Prüfzeitpunkte lag in mindestens einer der jeweils aktuellen Betriebsregeln ein Fehler vor (es gelten zu einem Zeitpunkt nur die Betriebsregeln des jeweils aktuellen Betriebszustands). Aus umfangreichen Forschungsarbeiten und Praxisprojekten wird als zu erreichende Betriebsgüte einer Anlage in einem Probebetrieb ein Mindestwert von 80% festgelegt.

Auswertungsgrafiken entsprechend der Spezifikationsstruktur; grün: Zu diesem Zeitpunkt lag dieser Betriebszustand vor und die Betriebsregel wurde eingehalten; rot: Zu diesem Zeitpunkt lag dieser Betriebszustand vor und die Betriebsregel wurde nicht eingehalten; weiß: Zu diesem Zeitpunkt lag der Betriebszustand nicht vor, die Betriebsregel wurde nicht geprüft.

Auswertungsgrafiken entsprechend der Spezifikationsstruktur; grün: Zu diesem Zeitpunkt lag dieser Betriebszustand vor und die Betriebsregel wurde eingehalten; rot: Zu diesem Zeitpunkt lag dieser Betriebszustand vor und die Betriebsregel wurde nicht eingehalten; weiß: Zu diesem Zeitpunkt lag der Betriebszustand nicht vor, die Betriebsregel wurde nicht geprüft.

Die Auswertung für alle Anlagen eines Gebäudes kann entsprechend sehr kompakt und übersichtlich dargestellt werden (s. Abbildung rechts), wobei jeder Kennwert für eine Betriebsgüte einer Anlage in nur zwei Schritten auf jede einzelne Betriebsregel heruntergebrochen werden kann. Eine weitere Stärke diese Methodik liegt in der Möglichkeit, die Anlagenfunktionen eines Gebäudes auf Basis sehr kurzer Zeiträume von z.B. nur wenigen Tagen auszuwerten und mögliche Fehler konkret und präzise mit Bezug auf die jeweilige Betriebsregel zu adressieren. Dies ist besonders hilfreich, da Fehler bereits im Zuge der Inbetriebnahme identifiziert und vor der Abnahme der Anlage abgestellt werden können.

Beispiel für eine Bewertung aller Anlagen eines Gebäudes in einer Auswertung. Anlagen mit einem grünen Balken erreichen den Zielwert von 80% (schwarze Markierung), rote nicht. In grau dargestellt ist der Anteil von Zeitpunkten, für den wegen fehlerhafter Werte keine Auswertung möglich war.

Beispiel für eine Bewertung aller Anlagen eines Gebäudes in einer Auswertung. Anlagen mit einem grünen Balken erreichen den Zielwert von 80% (schwarze Markierung), rote nicht. In grau dargestellt ist der Anteil von Zeitpunkten, für den wegen fehlerhafter Werte keine Auswertung möglich war.

Die Methode kann nicht für alle Prüfgrößen eines Gebäudes angewendet werden. So kann zum Beispiel der Jahresenergieverbrauch eines Gebäudes oder die Anzahl von Überhitzungsstunden in einem Raum nur auf Basis von Daten bewertet werden, die über einen längeren Zeitraum erfasst wurden. Hier ist ein längerer Prüfzeitraum erforderlich, sodass eine Bewertung üblicherweise nur im Regelbetrieb und bei aktiver Nutzung erfolgen kann. Außerdem können nur Aspekte des Gebäudes bewertet werden, für die geeignete Daten übergeben werden. Im Schwerpunkt sind dies die Anlagen der Heizungs- und Klimatechnik einschließlich der entsprechenden Gebäudeautomation.

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